Freitag, 22. Februar 2013

Gottfried Bechtold, Künstler, im Gespräch mit Claus Philipp, Filmkritiker

Gespräch: Gottfried Bechtold mit Claus Philipp, 2013 © Generali Foundation. Foto: Dario Punales

21. Februar 2013, 19 Uhr (Deutsch)

Gottfried Bechtold wird über seine Filme sprechen, die sich größtenteils in der Sammlung der Generali Foundation befinden, sowie über den konzeptuellen Ansatz in seiner künstlerischen Arbeit. Von der Bildhauerei ausgehend, begann Bechtold, beeinflusst durch Post-Minimal-, Land- und Concept-Art, in den späten 1960er Jahren mit unterschiedlichsten Medien wie Fotografie, Film und Video zu arbeiten, wobei deren Qualitäten als Kommunikationssysteme im Mittelpunkt seiner Analysen standen. Waren seine Filme u. a. noch von der Übersetzung des Zeichensystems Sprache in jenes des Films bestimmt, so beschäftigte er sich in seinen Videos zwischen 1970 und 1973 mit der Überprüfung einer bestimmten, durch das neue Medium Video vermittelten Realität. Den forschenden und experimentellen Charakter seiner Arbeiten, die oft Versuchsanordnungen glichen, behielt er auch bei seiner Video-Installation (1972) und der auf der Documenta 5 in Kassel, 1972, realisierten Arbeit 100 Tage Anwesenheit in Kassel bei. Neben diesen stark konzeptuell geprägten Ansätzen beschäftigte sich Gottfried Bechtold immer wieder mit der Erweiterung des klassischen Skulpturbegriffs. In Installationen für den öffentlichen Raum, die er nach intensiver Beschäftigung mit ortsspezifischen Gegebenheiten entwickelte, kamen die Faktoren Zeit und Raum oder das immaterielle Medium Licht dazu. Die Interkontinentale Skulptur (1986) für das Vienna International Center etwa besteht aus Monolithen aus fünf Kontinenten, die durch einen sich im Tagesablauf verändernden Laserstrahl verbunden sind.

Weitere Dokumentationen von Veranstaltungen, die seit den 1990er Jahren in der Generali Foundation stattgefunden haben – Vorträge, Symposien, Künstler_innengespräche, Führungen und Performances –, sind auf zwei Terminals im Studienraum zugänglich.

Freitag, 1. Februar 2013

Vortrag: Ernst Caramelle, Künstler

Ernst Caramelle, Vortrag, 2013 © Generali Foundation. Foto: Dario Punales

31. Januar 2013, 19 Uhr


Der Künstler spricht über sein konzeptuelles Werk seit den 1970er Jahren, das von medienkritischen Untersuchungen über Fragen der Repräsentation bis zu großformatiger Wandmalerei reicht. Caramelles konzeptueller Ansatz hat besonders in vervielfältigbaren, ephemeren Medien wie Künstlerbüchern, Einladungen, Plakaten und Editionen seinen Niederschlag gefunden. Diese stellen in Caramelles Œuvre einen großen Werkkomplex dar. 1974 begann er mit dem Medium Video zu arbeiten und untersuchte die Fusion von realem und repräsentiertem Raum anhand seiner Serie von Video-Performances, die als Video-Landschaften dokumentiert sind. In den Fotografien, die in der Ausstellung zu sehen sind, wird der Fernsehmonitor regelrecht zum Rahmen für Untersuchungen, die seine physischen Grenzen, seine scheinbare Objektivität und seinen illusionistischen Charakter aufzeigen. „Da durch den Monitor Realität verdeckt wird, versuche ich dieses unterbrochene Seherlebnis wieder sichtbar zu machen, bzw. zu ergänzen. Hier wird die Videotechnik nicht zur Wiedergabe einer Handlung (Aktion) benutzt, sondern um reine Standbilder zu erzeugen. Ergänzungen oder Verfremdungen unterbrochener Realität…“ (Ernst Caramelle)

Weitere Dokumentationen von Veranstaltungen, die seit den 1990er Jahren in der Generali Foundation stattgefunden haben – Vorträge, Symposien, Künstler_innengespräche, Führungen und Performances –, sind auf zwei Terminals im Studienraum zugänglich.